Grundsätze unserer Verkehrspolitik „Den Norden besser anbinden!“


Effektive und ökologische Verkehrspolitik ist für Kommunen eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben. 2010 ist uns gelungen die unsinnigen und verkehrspolitisch fatalen Planungen zur Nordtangente aus dem Flächennutzungsplan zu streichen.

Damit endet aber nicht die Herausforderung die aktuelle Verkehrssituation in Münsters Norden weiter zu verbessern.

Dabei sind aus unserer Sicht insbesondere der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, sowohl von Buslinien, als auch des Schienenverkehrs, sowie eine weitere Verbesserung der Bedingungen für Radfahrer. Dabei müssen wir die Berufspendler genauso im Blick haben, wie Familien mit Kindern und SeniorInnen.
Ausbau der Regionalbahnen – Haltestelle in Kinderhaus einrichten!

Wir fordern unter anderem den Ausbau der Regionalbahnen in Münster und Umgebung, mit dem Ziel eine bürgerfreundliche Stadtbahn anbieten zu können.
Für die Finanzierung der Maßnahmen soll ein „Stadtbahn-Fonds“ eingerichtet werden, der zunächst aus den Mitteln gespeist wird, die bisher für den Flughafenausbau vorgesehen sind. Das sind 18 Mio. € Startkapital, die hervorragend für eine Klima- und BürgerInnenfreundliche Bahn genutzt werden können.

Wir wollten unter anderem die Bahnlinie Münster – Enschede um einen Haltepunkt an der Grevener Straße in Kinderhaus erweitern, der problemlos in den laufenden Linienbetrieb integriert werden könnte.

Bus fahren – an Samstagen gratis

Als kurzfristige Maßnahme für den ÖPNV greifen wir einen Vorschlag des Verkehrsclub Deutschland (VCD) auf. Danach soll an Samstagen Busfahren in Münster gratis werden. Bei ersten Versuchen konnten Steigerungen der Fahrgastzahlen von 36 %, an einem Sendsamstag sogar von über 100 % erreicht werden. Nach Berechnungen des VCD und nach Erfahrungen anderer Städte können damit mehrere tausend PKW-Fahrten in die Stadt gespart werden. Die Einnahmeausfälle der Stadtwerke können durch eine entsprechende Ausgleichszahlung kompensiert werden. Das hilft den Menschen im Norden, die Innenstadt an den Samstagen besser nutzen zu können und es verringert die Autokolonnen die sich über die Zufahrtsstraßen quälen und die Lebensqualität in den Stadtteilen beeinträchtigen.

„Shared Space“ – Für eine neue Kultur des Verkehrs

Münster braucht eine neue Kultur des Verkehrs, die Mobilität in der Stadt entspannter, fairer, sicherer und gesünder gestaltet. Wir GRÜNEN wollen Mobilität künftig so gestalten, dass die Lebensqualität in der Stadt und insbesondere in den Stadtteilen steigt. Wir wollen attraktive Straßen und Plätze, die zum Verweilen einladen und für ein stressfreies Miteinander von Autos, RadfahrerInnen und FußgängerInnen sorgen. Dabei fordern wir im Norden von Münster auch die Stadtteilzentren in den Blick zu nehmen.

Mit Shared Space – geteiltem Raum – ist öffentlicher Straßenraum gemeint, der vom Fuß- und Radverkehr und von Kfz gemeinsam genutzt wird. Verkehrsschilder und Ampeln werden auf ein Minimum reduziert, die Wege ohne Bordsteine gebaut. Bei Shared Space werden Straßen und Kreuzungen gemeinsam genutzter und belebter Raum. Durch mehr Blickkontakt und Rücksichtnahme passieren weniger Unfälle, die Sicherheit steigt und die Aufenthaltsqualität steigt. Alle VerkehrsteilnehmerInnen sind weniger gestresst. Kreuzungen können sich zu belebten Plätzen entwickeln, Straßencafés, FußgängerInnen und RadfahrerInnen prägen das Straßenbild in stärkerem Maße als vorbeifahrender Autoverkehr. Wir schlagen hierfür Modellprojekte vor. Perspektivisch soll in jedem Stadtbezirk mindestens eine Straße nach den Prinzipien des Shared Space umgestaltet werden.

Fahrradhauptstadt Münster

Das Fahrrad ist in Münster, statistisch gesehen, das liebste Fortbewegungsmittel. Der Ausbau der Radwege genießt in Münster zu Recht hohe Priorität. Dennoch sind insbesondere die Verbindungen zwischen den Stadtteilen und zwischen Stadtteilen und Innenstadt in Zukunft noch gezielter für den Radverkehr zu gestalten. Wir wollen dass alle Menschen, egal ob mit Kinderanhänger, in Gruppen oder als Berufspendler sicher und schnell mit dem Fahrrad in Münster ihre Ziele erreichen. Hemmnisse gerade auf etwas längeren Strecken das Fahrrad zu nutzen sind schlechte Bedingungen bei der Überquerung von vielbefahrenen Straßen, häufiges „Anhalten müssen“ sowie schlechte und unsichere Radwege. Hier muss die Politik in Münster ansetzen und dem Rad öfter die Vorfahrt geben.