Aus dem Kommunalwahlprogramm 2009

Die Verkehrssituation gehört zu den dringlichsten Problemen die Münster momentan betreffen. Dies haben wir bereits in unserem Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2009 klargestellt.

Ausbau der Regionalbahnen – Haltestelle in Kinderhaus einrichten!

Wir fordern unter anderem eine Ausbau der Regionalbahnen in Münster und Umgebung mit dem Ziel eine bürgerfreundliche Stadtbahn anbieten zu können.
Für die Finanzierung der Maßnahmen soll ein „Stadtbahn-Fonds” eingerichtet werden, der zunächst aus den Mitteln gespeist wird, die bisher für den Flughafenausbau vorgesehen sind. Das sind 18 Mio. € Startkapital, die hervorragend für eine Klima- und BürgerInnenfreundliche Bahn genutzt werden können.

Wir wollten unter anderem die Bahnlinie Münster – Enschede um einen Haltepunkt an der Grevener Straße in Kinderhaus erweitern, der problemlos in den laufenden Linienbetrieb integriert werden könnte.

Bus fahren – an Samstagen gratis

Als kurzfristige Maßnahme für den ÖPNV greifen wir einen Vorschlag des Verkehrsclub Deutschland (VCD) auf. Danach soll an Samstagen Busfahren in Münster gratis werden. Bei ersten Versuchen konnten Steigerungen der Fahrgastzahlen von 36 %, an einem Sendsamstag sogar von über 100 % erreicht werden. Nach Berechnungen des VCD und nach Erfahrungen anderer Städte können damit mehrere tausend PKW-Fahrten in die Stadt gespart werden. Die Einnahmeausfälle der Stadtwerke können durch eine entsprechende Ausgleichszahlung kompensiert werden.

“Shared Space” – Für eine neue Kultur des Verkehrs

Münster braucht eine neue Kultur des Verkehrs, die Mobilität in der Stadt entspannter, fairer, sicherer und gesünder gestaltet. Wir GRÜNEN wollen Mobilität künftig so gestalten, dass die Lebensqualität in der Stadt steigt. Wir wollen attraktive Straßen und Plätze, die zum Verweilen einladen und für ein stressfreies Miteinander von Autos, RadfahrerInnen und FußgängerInnen sorgen.

Mit Shared Space – geteiltem Raum – ist öffentlicher Straßenraum gemeint, der vom Fuß- und Radverkehr und von Kfz gemeinsam genutzt wird. Verkehrsschilder und Ampeln werden auf ein Minimum reduziert, die Wege ohne Bordsteine gebaut. Bei Shared Space werden Straßen und Kreuzungen gemeinsam genutzter und belebter Raum. Durch mehr Blickkontakt und Rücksichtnahme passieren weniger Unfälle, die Sicherheit steigt und die Aufenthaltsqualität steigt. Alle VerkehrsteilnehmerInnen sind weniger gestresst. Kreuzungen können sich zu belebten Plätzen entwickeln, Straßencafés, FußgängerInnen und RadfahrerInnen prägen das Straßenbild in stärkerem Maße als vorbeifahrender Autoverkehr. Wir schlagen hierfür Modellprojekte vor. Perspektivisch soll in jedem Stadtbezirk mindestens eine Straße nach den Prinzipien des Shared Space umgestaltet werden.